SM Greco Kadetten und Aktive in Martigny

In der Kategorie bis 47kg trat Lars Berger im nordischen System auf 4 Gegner. Im ersten Kampf konnte er sich geschickt aus einem Nackenhebelversuch seines Gegners befreien und in der Bodenlage selbst 2x zum Überroller ansetzen. Zu Beginn der zweiten Hälfte war aber nach einer Unachtsamkeit und einem Hüfter seines Gegners die Schulterniederlage nicht mehr abzuwenden. Im zweiten Kampf lief Lars 2x in den selben Angriff, zwar gelang es ihm beide Male, sich aus der Endfesslung seines Gegners zu befreien, jedoch ist bei schweizer Meisterschaften, anders als beispielsweise in der Liga, bereits bei 8 Punkten Differenz der Kampf technisch überhöht verloren. In Kampf Nummer drei und vier war Lars im Standkampf besser auf die Angriffe seiner Gegner vorbereitet, allerdings konnte er im Boden nicht gegen halten und musste Punkte durch Ausheber und Rollen abgeben und verlor beide Kämpfe. Es war mit Sicherheit ein sehr lehrreicher Tag für den noch jungen Sensler und zeigte auf, worauf in den nächsten Trainings gearbeitet werden muss.

 

3x Bronze für die Aktiven

 

Dany Kälin startete bis 60kg bei der SM für seinen Stammklub, die RR Einsiedeln. Für den Jugendtrainer der Sensler kam die SM wohl noch ein paar Wochen zu früh, um nach überstandenen Krankheit wieder mit Topform an den Start gehen zu können, nichts desto trotz wollte er es sich nicht nehmen lassen, an diesem Event dabei zu sein. Gleich im ersten Kampf merkte er aber schnell, dass die Luft für 6 Minuten intensive Kampfzeit noch nicht ausreicht. Gegen den späteren Vizemeister aus Willisau reichte es trotz allem Bemühen nicht aus und er verlor sein Auftaktmatch knapp. Nichts desto trotz steckte Dany nicht auf, gewann seine nächsten beiden Kämpfe und hatte so doch noch die Chance auf Bronze. Gegen Sayed Jamshidi aus Brunnen, bester Ringer der abgelaufenen Saison in der Nati B, gestalte sich ein offener Kampf und kurz vor Ende der ersten Hälfte gelang Dany mit einem Hüfter der Schultersieg und somit der Gewinn der Bronzemedaille.

 

Bis 70kg bekam es Melvin Feyer im ersten Kampf mit dem ehemaligen Kaderathleten Randy Vock zu tun. Nach einer Überführung in die Bodenlage musste er im Bodenkampf einen Ausheber seines Gegners hinnehmen und bereits kurze Zeit später war nach einem erneuten Punktverlust der Kampf frühzeitig beendet. Nicht der Start, den sich Melvin erhoffte. Doch im zweiten Kampf lief es im bedeutend besser. Bereits mit dem ersten Angriff gelang es ihm, seinen Gegner in die gefährliche Lage zu bringen, dieser versuchte sich zwar noch einmal zu lösen, doch Melvins Endfesslung war zu stark und er gewann mit Schultersieg. Sein nächster Gegner konnte leider verletzungsbedingt nicht antreten und somit rang auch Melvin um die Bronzemedaille. Gegen den starken Kaderathleten Saya Brunner aus Freiamt zeigte Melvin eine klasse Leistung. Nachdem er zunächst am Mattenrand einen Punkt abgeben musste, gelang ihm eine Überführung in die Bodenlage und dort vermochte er sogar zwei Durchdreher zu ziehen und somit mit einer Führung in die Pause zu gehen. In der zweiten Hälfte war klar, dass sein Gegner nochmal alles probieren würde, um diesen Rückstand aufzuholen. Einen Angriffsversuch konterte Melvin hervorragend aus und beförderte seinen Gegner direkt in die gefährliche Lage, unerklärlicherweise pfiff der Kampfrichter die Szene ab und gab Melvin keine Punkte, somit blieb es beim knappen Vorsprung. In der letzten Kampfminute gelang seinem Gegner dann tatsächlich doch noch die Überführung in die Bodenlage und ebenfalls eine Rolle, was zu einer äußert knappen 5:6 Niederlage für Melvin führte und am Ende den Platz neben dem Podium bedeutete.

 

In der Gewichtsklasse bis 75kg traten mit Jonas Schwaller und Jan Faller zwei Sensler an. Leider ergab die Auslosung, dass beide im ersten Kampf direkt gegeneinander antreten mussten. Jan entschied das Sensler Duell für sich. Somit ging es für Jonas im Verliererpool weiter. Seinen zweiten Kampf konnte er schnell und deutlich mittels technischer Überlegenheit für sich entscheiden. Im nächsten Kampf traf er auf Esteban Tscharner vom Lutte Team Valais, der vor einigen Jahren ebenfalls schon für die Sensler auf die Matte ging. Jonas gelang es nicht, richtig Zugriff in das Kampfgeschehen zu bekommen und er musste sich zu Beginn der zweiten Hälfte geschlagen geben.

Besser verlief das Turnier für Jan. Nach dem Startsieg gewann er auch seinen zweiten Kampf durch Schultersieg. Im dritten Kampf traf er dann auf Michael Portmann aus Willisau. Der junge Kaderathlet ist aktuell wohl der technisch beste Greco Ringer, den die Schweiz zu bieten hat. Jan versuchte einige Aktionen, doch ihm gelang es nicht, seinen Gegner aus der Fassung zu bekommen und so musste er sich in der zweiten Kampfhälfte frühzeitig geschlagen geben. Im entscheiden Match, ob er doch noch um eine Medaille kämpfen können würde, traf er dann auch auf Esteban. Die beiden Ringer sind sehr gute Freunde und kennen sich nicht nur neben, sondern auch auf der Matte bestens. Jan wusste, wie er mit seinem Kontrahenten umzugehen hatte und ihm gelang die frühzeitige Entscheidung durch technische Überlegenheit. Somit stand also auch er im kleinen Finale. Dieses war dann wieder ein Kampf, ganz wie man es von ihm gewohnt war. Ohne Respekt vor einem eventuellen Punktverlust zündete Jan ein Grifffeuerwerk und sicherte sich beim Stand von 13:4 mit seinem dritten Schultersieg des Tages die Bronzemedaille.

 

Noah Schwaller trat bis 86kg auf die Matte. Der Freistilkaderathlet wollte auch im Griechisch-Römischen Stil seine Klasse auf nationalem Parkett beweisen. Im ersten Kampf war er in beiden Hälfen der aktiverer Ringer, was ihm jeweils 1 Wertungspunkt einbrachte, doch eine kleine Unachtsamkeit nutze sein Gegner zu einer Überführung in die Bodenlage aus und somit stand am Ende ein 2:2 und Noah verlor auf Grund der weniger hohen Wertung ganz knapp den Kampf. Um in das kleine Finale einzuziehen musste nun also ein Sieg im nächsten Kampf her. Dieses mal blieb es nicht nur beim aktiveren Ringstil, sondern im gelangen in der angeordneten Bodenlage auch Punkte durch Überroller und somit ein technisch überlegener Punktesieg. Im kleinen Finale dann das selbe Spiel, Noah war der aktivere Ringer, zwar gelang ihm im Bodenkampf kein Punkt, doch er kontrollierte das Kampfgeschehen aus der Mattenmitte heraus und zermürbte seinen Gegner regelrecht. Dieser wusste gar nicht, wie ihm geschieht, als Noah in der zweiten Hälfe auf die Bodenlage verzichtete und weiter im Stand den Kampf kontrolliert und souverän über die 6 Minuten brauchte und sich als dritter Sensler an diesem Tag über Bronze freuen durfte.

 

Der schwerste Sensler dieses Tages war in der Kategorie bis 97kg Matthias Käser. Motiviert wie immer und bereit, seine Gegner konditionell an den Rand der Erschöpfung zu bringen startet dieser in den Kampf gegen Daniel Loher aus Kriessern. Doch zu motiviert geht manchmal nach hinten los und so flog Matthias zwei mal in einen Schulterschwung seines Gegners und der Kampf war beendet, bevor er richtig begonnen hatte. Im zweiten Kampf war Matthias konzentrierter und bot einen staken Fight, den er am Ende dann aber dennoch knapp mit 3:1 verloren geben musste. Somit ging es im Kampf um Platz 5 und 6 zwar nicht mehr um die erhoffte Medaille, aber immerhin noch um einen positiven Abschluss des Wettkampftages und dieser gelang ihm auch. Seinen Gegner aus Bern kontrollierte Matthias nach Belieben und nach einigen Punktgewinnen am Mattenrand und Überführungen in die Bodenlage gewann er nach einem Durchdreher mit Armeinschluss technisch überlegen.

(Verfasser Bericht: Manuel Bing)