Am Samstag war es soweit. In Schmitten starteten die Finalkämpfe der Winforce Challenge League (NLB). Im Duell um die Bronzemedaille trafen die Sensler Ringer auf die Ringerriege Tuggen. Die Ausgangslage präsentierte sich sehr spannend. Beide Mannschaften hatten zwar ihre Halbfinals relativ klar verloren, hatten zuvor aber in der Gruppenphase gute Leistungen gezeigt. In dieser gewannen die Sensler gegen Tuggen zweimal klar. Es war aber klar, dass für die entscheidenden Kämpfe um die Medaillen die Karten neu gemischt werden würden. Die Aufstellung der Trainier bestätige dies. Dieser Eindruck wiederspiegelte sich später auch auf der Matte. Die Ringer beider Mannschaften boten viele äusserst knappe und hochstehende Kämpfe.
Bis 57 kg Freistil trat für die Sensler erstmals Dany Kälin an. Kälin stammt aus Einsiedeln und ringt für die Einsiedler in der NLA. Da er aber seit längerem im Sensebezirk wohnt und mit den Sensler trainiert, kann er in dieser Saison mittels Doppellizenz auch für die RS Sense starten. Kälin entpuppte sich für die Sensler Mannschaft dann sogleich als die erhoffte Verstärkung. Mit einem schönen Hüfter konnte er seinen Gegner Esmat Hosseini schultern und dem Sensler Team einen optimalen Start bescheren. Mathias Käser knüpfte bis 130 kg nahtlos an diese starke Leistung an. Er drängte Murat Argin von Anfang an in die Defensive. Argin konnte sich nur mit unerlaubten Mitteln gegen die Angriffsversuche des Senslers wehren und gab so durch Passivität und Verwarnungen Punkte ab. Käser selber dosierte das Risiko während des ganzen Kampfes genau richtig und gab selber keine Punkte ab. Damit baute er die Sensler Führung auf 7 zu 0 Mannschaftpunkte aus. Im dritten Kampf des Abends ging der Tuggener Fritz Reber gegen Melvin Feyer bis 61 kg als Favorit in den Kampf. Feyer als Freistilspezialist hielt gegen den starken Grecoringer und Nationalkaderathlet Reber aber sehr gut mit. Mit einer ganz starken Leistung und viel Kampfwillen erkämpfte er sich in der ersten Hälfte des Kampfes gar einen Vorsprung von zwei Wertungspunkten. Auch nach der Pause konnte er die Angriffsversuche von Reber zunächst gekonnt abwehren. Kurz später gelang Reber am Mattenrand aber ein toller Angriff, der den Sensler auf die Schultern beförderte. Obwohl Feyer nochmals die letzten Kräfte mobilisierte, konnte er die Schulterniederlage nicht mehr verhindern. Eine spannende Affiche gab es im nächsten Kampf zwischen Michael Nydegger und Dominik Streiff. Die beiden Ringer trafen in dieser Saison bereits zweimal aufeinander. Beide Ringer konnten davon jeweils einen Kampf knapp für sich entscheiden. Auch am Samstag entwickelte sich ein äusserst spannender Kampf. Streiff ging zunächst in Führung. Nydegger liess sich davon aber nicht beirren und holte mit einer tollen Kopfklammer auf. In der zweiten Hälfte des Kampfes bekam der Sensler eine Aktivitätszeit aufgebrummt. Dies nützte Streiff, um wieder in Führung zu gegen. Nun war Nydegger unter Zugzwang. Mit zahlreichen Beinangriffen versuchte er, den Kampf doch noch für die Sensler zu entscheiden. Sein Gegner konterte aber alle Versucht geschickt und setzte sich am Ende mit 7 zu 2 Wertungspunkten durch. Somit schrumpfte die Sensler Führung vor dem letzten Kampf der Pause auf 8 zu 7. Entsprechend bedeutend war also der nächste Kampf zwischen Ronan Feyer und Jonas Müller bis 65 kg Freistil. Der junge Sensler Oberländer kam mit diesem Druck gut zu Recht und zeigte einen hervorragenden Kampf. In der ersten Hälfte holte er mit einem tollen Beinangriff die ersten vier Punkte. Mit diesem Stand ging es in die Pause. In der zweiten Hälfte drehte Feyer dann so richtig auf. Dank zahlreichen schnellen Beinangriffen holte er sich weitere 11 technische Punkte und konnte somit seinen Gegner auspunkten. Somit fiel die Sensler Führung zur Pause mit 12 zu 7 wieder klarer aus.
Hochspannung bis zum Schluss
Im ersten Kampf nach der Pause trat Freistilspezialist Benno Jungo zum ersten Mal in diesem Jahr im Greco an. Dieser taktische Schachzug vom Sensler Trainerteam ging gut auf. Jungo erkämpfte sich gegen Flück Bruno in der ersten Hälfte des Kampfes eine knappe Führung. Flück konnte diese in der zweiten Hälfte des Kampfes zunächst erfolgreich aufholen. Jungo liess sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen. Er holte sich die Führung zurück und baute diese kurz vor dem Ende des Kampfes aus. Dies gelang ihm dank eines Schleuders im Standkampf und anschliessendem Überroller am Boden. Somit gab es für das Sensler Team drei weitere Mannschaftspunkte und für Tuggen nur einen Punkt. Der nächste Kampf bis 70 kg fand ebenfalls im Greco statt. Jonas Schwaller liess sich von seinem starken Gegner Adrian Ulrich am Anfang überrumpeln. Er befreite sich zunächst aus mehreren heiklen Situationen, musste sich aber kurz später doch noch mittels Schulterniederlage geschlagen geben. Im nächsten Duell bis 80 kg Freistil gab der Sensler Routinier Christoph Feyer für diesen wichtigen Kampf sein Comeback. Sein Gegner Roman Ulrich rang sehr angriffig und versuchte sein Glück mit mehreren Beinangriffen. Feyer wehrte diese aber mit viel Können und mit aller seiner Routine gekonnt ab. Somit lag er zur Pause nur knapp mit einem Punkt hinten. Nach der Pause drehte er dann nochmals auf. Dank einer Tempoverschärfung erkämpfte er sich drei Wertungspunkte. Ulrich kam aber nochmals zurück und holte seinerseits zwei Punkte. Somit endete der Kampf 3 zu 3. Da sich der Tuggener die letzten Punkte erkämpfte, holte er sich einen knappen Punktesieg. Somit lautete der neue Zwischenstand 16 zu 14 für die Sensler. Die letzten beiden Kämpfe mussten also über den Ausgang der Begegnung entscheiden. Entsprechend hoch der Druck auf den beiden letzten Sensler Ringern Jan Faller und Noah Schwaller. Die beiden jungen Sensler zeigten aber beide starke Leistungen. Faller überrumpelte seinen Gegner Matus Kusin förmlich. Dank einem spektakulären Beinangriff am Mattenrand holte er sich die ersten Punkte. In der Folge setzte er konsequent nach und zwang seinen Gegner in die Bodenlage. Dort sorgte er mit einer Serie von Überrollern für einen klaren Sieg durch technische Überlegenheit. Auch Schwaller zeigte einen starken Kampf und hielt gegen den routinierten Favoriten Sergiy Sirenko gut mit. Er erkämpfte sich gar eine knappe Führung. Sirenko holte in der zweiten Hälfte aber auf und brachte anschliessend seinen knappen Vorsprung über die Zeit. Somit lautet der Endstand 21 zu 16 für das Senlser Team.
Offene Ausgangslage für den Rückkampf
Die Sensler gehen also mit einem leichten Vorsprung von 5 Mannschaftspunkten in den Rückkampf in Tuggen. Das Ziel in diesem Jahr eine Medaille zu gewinnen, bleibt also für das junge Sensler Team realistisch. Die Ausgangslage bleibt aber offen und sehr spannend. Es kündigt sich eine sehr enge Begegnung mit zehn spannenden Kämpfen an.