Souveräner Titelgewinn bei den Kadetten
Der einzige Sensler Ringer der Jahrgangsstufe Kadetten, Noah Schwaller, startete in der Gewichtsklasse Ü74 kg. Es wurde nordisch gerungen, somit hatte Noah 5 Kämpfe zu bestreiten. Der Nationalkaderathlet zeigte an diesem Tag seine ganze Klasse und gewann alle Kämpfe vorzeitig durch technische Überlegenheit ohne eigenen Punkteverlust. Eine gelungene Generalprobe auf nationalem Parkett für die anstehenden Europameisterschaften.
Titelverteidigung bei den Frauen
In der für sie ungewohnten Gewichtsklasse bis 55kg trat Svenja Jungo an diesen nationalen Titelkämpfen an. Nach problemlosem Beginn mit 3 vorzeitigen Siegen (1x SS, 2x TÜ) stand ihr im vierten Kampf die erfahrenste Ringerin des Feldes gegenüber. Die 11 Jahre ältere Vanessa Nussbaumer aus Thalheim versuchte durch ihre bekannte Armklammer die Angriffe der Senslerin zu blockieren und erzielte gar einen Wertungspunkt am Mattenrand. Doch davon unbeeindruckt fand Svenja schnell zu ihrem Stil zurück und schaffte es ihre Kontrahentin in der zweiten Runde auszupunkten. Mit einem Punktesieg im letzten Kampf gelang Svenja nun also auch der Titelgewinn in dieser Gewichtsklasse. An der Ende des Monats stattfindenden Europameisterschaft der Juniorinnen wird sie aber wieder in ihrem angestammten Gewicht bis 50kg antreten.
Wir drücken Noah und Svenja die Daumen für diese internationalen Herausforderungen.
Im selben Gewicht wie Svenja gab Larissa Feyer ihr Comeback nach langer Verletzungspause. Es war ein Tag der Extreme für sie, denn bei den ersten 3 Kämpfen musste sie leider vorzeitig die Matte verlassen, durch zwei Schulterniederlagen und eine Niederlage mittels technischer Unterlegenheit. Doch unbeeindruckt davon steckte sie diese bittere Erfahrung gut weg und konnte die letzten beiden Kämpfe jeweils durch Schultersiege frühzeitig zu ihren Gunsten beenden. Am Ende reichte es knapp nicht für den Podestplatz, sondern den guten vierten Rang.
Wie im letzten Jahr war für Eveline Lötscher schon vor Wettkampfbeginn klar, dass es aus dem eigenen Land keine Konkurrenz für sie geben wird. Ihre einzige Kontrahentin kam aus der Ukraine. Amina Ponomarova, dritte der Kadetten WM 2018, hat nach Beginn des Krieges, zusammen mit einigen anderen aus der Ukraine geflohenen Ringerinnen und Ringern, bei der RS Freiamt ein neues zu Hause gefunden. Dass Eveline leider in der zweiten Runde unglücklich auf den Schultern landete und somit diesen Kampf verlor, ist die sportlich negative Bilanz. Die menschlich Positive, die den Zusammenhalt der internationalen Ringerfamilie zeigt, wog aber an diesem Tag um einiges mehr.
Auch die Männer mit Edelmetall
Dany Kälin trat erneut für seinen Stammklub, die Ringerriege Einsiedeln, an der SM an. Nach souveränem Auftaktsieg durch TÜ und Sieg im Halbfinal durch SS wartete im Finale mit Timon Zeder ein alter Bekannter. Unzählige Matches haben die beiden seit Jahren zusammen absolviert, sowohl bei nationalen Einzelmeisterschaften, als auch im Herbst in der Mannschaftsmeisterschaft, wenn Einsiedeln auf Willisau getroffen ist. Nach zwei schönen Angriffen des Willisauers kam Dany schnell ins Hintertreffen. Unglücklicherweise bekam er im Bodenkampf einen Krampf in der Wade und war somit nicht mehr in der Lage, die Beinschrauben seines Gegners abzuwehren. Natürlich eine sehr ärgerliche Niederlage, dennoch konnte sich Dany nach der Rangverkündung über seine Silbermedaille freuen.
Jonas Schwaller bekam es im ersten Kampf in der 75kg Kategorie mit dem Nationalkaderathleten und, soviel sei vorweg genommen, späteren Schweizermeister Tobias Portmann zu tun. Leider konnte Jonas den Angriffen seines Kontrahenten nichts entgegen setzten und musste sich frühzeitig geschlagen geben. Den zweiten Kampf gewann er dann aber ebenso souverän gegen seinen ehemaligen Mannschaftskollegen Thomas Jehle, der mittlerweile Trainer bei der WAB ist und auch nochmal die Ringerschuhe schnürte. Um weiter im Geschehen zu bleiben hätte es eines weiteren Sieges gegen den Genfer Théry Chardonnens bedurft. Dies gelang aber nicht, Jonas versuchte zwar alles, doch der ehemalige Kaderringer konnte alle Angriffe abwehren oder kontern und somit war das Turnier für Jonas beendet.
Im Schwergewicht trat Michael Nydegger zur Mission Titelverteidigung an. Im nordischen System mussten drei Kämpfe bestritten werden. Der erste Sieg gelang ohne grosse Probleme. Beim zweiten Kampf stand ihm sein vermeintlich stärkster Gegner gegenüber. Michu schaffte es schnell, sich eine Führung zu erkämpfen, doch beim Ausringen am Mattenrand knickte er unglücklich mit seinem Knie ab. Es gelang ihm, seinen Vorsprung über die Zeit zu retten und den Verzweiflungsangriffen seines Gegners auszuweichen, auch wenn er merklich verunsichert war, ob sein Knie eine Verletzung davon gezogen hatte, doch Aufgeben war keine Option. Der letzte Kampf wurde erst am Abend zusammen mit den restlichen Finals ausgetragen, somit hatte Michu ein wenig Zeit zu spüren, was das Knie macht. Der Wille des erneuten Triumphs war grösser als der Schmerz und so stand er im letzten Kampf des Tages wieder auf der Matte. Sein Gegner war offenbar nicht gut auf Michu’s Stärken eingestellt worden, denn mit dem ersten Zug gelang ihm nach alter Schwingschule der Schultersieg und der erneute Titelgewinn.